Der Garten: Mein neuer Arbeitgeber
Nachdem die Nachbarn sich beim Vorstand beschwert hatten, dass in unserem Garten nicht nur Kraut wächst, sondern zum Entsetzen aller Beteiligten auch Unkraut und die Nachbarn ebenso beschlossen hatten, dass unsere Sträucher gefälligst nicht durch den Zaun wachsen dürfen, weil dies ihren Garten völligst entstellt, in etwa so, wie eine Schramme am neuen Auto, nahm ich meinen neuen Job mit gemischten Gefühlen an.
So war ich seit dem 03.06.08 jeden Tag mindestens 2 Stunden im Garten, um ihn zu renovieren. Nachdem ich zunächst mündlich eine unendlich lange Fehlersammelliste erstellt hatte, begann ich diese Schritt für Schritt ab zu arbeiten. Doch mit jedem Mängel, den ich beseitigte, entdeckte ich neue Fehler. Unseren Sträuchern war es offensichtlich egal, was die Nachbarn denken, denn sie beschlossen allesamt, täglich immer weiter zu wachsen. Ebenso war es unserem Unkraut egal und es beschloss genauso weiter zu wachsen, wie bisher und wunderschöne Blüten auszutreiben.
Auf unserem Beet entwickelte sich das Kraut, die Zitronenmelisse prächtig, so dass aus einem Busch, viele Büsche geworden waren. Stolz über soviel Kraut, statt Unkraut betrachtete ich die Zitronenmelissen-Schwemme. Doch auch dies musste dann auf den Rat der Nachbarn in meine Fehlersammelliste aufgenommen werden, da eine solche Schwemme unschicklich ist.
Einzig und allein die Erdbeer-Schwemme brachte mir Lob und ein kleines bisschen Neid ein! Hier nun die Fehler, die ich schnellst möglich auf 400 qm beseitigen muss:
1. Unkraut entfernen, täglich
2. Kraut entfernen, täglich
3. Beeren pflücken, täglich
4. Sträucher vom Nachbarn fernhalten, täglich
5. Moos entfernen, täglich
6. Grünabfall entsorgen, täglich
7. Pflanzen gießen, täglich
8. Rasen mähen, wöchentlich
9. Beet bepflanzen, fürsorglich
So kann ich heute Abend mit Stolz behaupten einen Arbeitgeber gefunden zu haben, der eine unendliche Fülle an Aufträgen, täglich für mich bereit hält. Niemals habe ich hier eine Arbeitslosigkeit zu befürchten und das ist in der heutigen Zeit, ein unendliches Glück!
Es grüßt Euch die Gärtnerin Edi